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Die fünf Beziehungsphasen: Bleiben oder gehen?

Wenn wir frisch verliebt sind, gibt es gefühlt nichts in der Welt, was wir gemeinsam mit unserem Partner nicht schaffen können. Leider aber dauert die Verliebtheitsphase nicht ewig an, sondern, früher oder später nehmen wir die berühmte rosarote Brille ab und sehen unseren Partner plötzlich in einem ganz anderen Licht. In dieser zweiten Phase der Beziehung kommt es oft zu Auseinandersetzungen und Krisen und viele Paare fragen sich, ob es sich überhaupt noch lohnt, zu bleiben?

Jede Beziehung ist unterschiedlich und es gibt durchaus Fälle, in denen eine Trennung die einzige, richtige Lösung ist – etwa, wenn kein Vertrauen mehr da ist, man sich nur noch anschweigt und ständig voneinander genervt ist. Die Anzeichen, dass die Beziehung am Ende ist, sind oft eindeutig.

Wenn ihr diesen Punkt zwar noch nicht erreicht habt, jedoch auch nicht mehr neu verliebt und überglücklich seid, dann liest hier mit. Beziehungskrisen sind nämlich völlig normal.

Die fünf Beziehungsphasen

Oft denken wir fälschlich, die Verliebtheit werde für immer anhalten bzw. eine glückliche Beziehung sei keine harte Arbeit, obwohl gerade das Gegenteil der Fall ist: Jede ausgeglichene Partnerschaft ist das Ergebnis einer andauernde Entwicklung, die vor allem Geduld und Kompromissbereitschaft fordert.

Tatsächlich wissen wir erst nach Jahren, ob wir unseren Seelenverwandten gefunden haben. Denn auch wenn keine zwei Beziehungen gleich sind, durchlebt jede Liebe dieselben fünf Phasen, Höhen und Tiefen in exakt dieser Reihenfolge:

1. Die Hormone fahren Achterbahn

Die erste Phase jeder Liebe ist die Verliebtheitsphase. Kaum ein anderes Gefühl ist schöner, stärker oder intensiver als das Verliebtsein: Schmetterlinge flattern im Bauch, man schwebt auf Wolke sieben und es scheint nichts auf der Welt zu geben, was man gemeinsam mit seinem Partner nicht schaffen kann.

Gleichzeitig trägt man die berühmte rosarote Brille und erkennt deshalb auch (noch) keine Fehler oder Schattenseiten an seinem Partner, sondern er/sie scheint einem fast vollkommen. Man ist sozusagen blind vor Liebe.

Auch die Hormone fahren Achterbarn: Im Gehirn werden Glückshormone wie Dopamin und Adrenalin ausgeschüttet, die die Sinne verwirren, so dass wir kaum rationell denken können. 

Die erste Zeit der Beziehung ist nicht nur schön und sehr intensiv, sondern schafft auch eine gemeinsame Basis, die für die spätere Stabilität der Partnerschaft entscheidend ist.

Leider aber ist sie bereits nach 3 bis 18 Monaten vorbei – und damit oft auch die Partnerschaft. Die Schmetterlinge verschwinden und viele Paare interpretieren dies als ein Zeichen, dass auch die Beziehung am Ende ist. Die Wirklichkeit ist aber, dass Schmetterlinge eine begrenzte Lebenszeit haben. Es ist völlig normal, dass sie mit der Zeit verschwinden – und dies ist der Moment, von dem man sich nicht abschrecken lassen sollte. 

2. Die Schmetterlinge sind verflogen

Als die Verliebtheit nachlässt, nehmen wir auch die rosarote Brille ab und sehen plötzlich Eigenschaften an unserem Partner, die wir zuvor nicht wahrgenommen haben. Gleichzeitig erkennen wir immer mehr Unterschiede zwischen uns und unserem Partner, Kleinigkeiten und Eigenarten fangen an, uns zu nerven, und es fällt leicht, Kritik zu üben. Die Beziehung gerät in eine Krise.

Es ist nicht verwunderlich, dass viele Paare sich in dieser Phase trennen, aber sehr schade und noch zu früh. Denn ob man wirklich gut zusammenpasst, weiß man erst nach drei-vier Jahren; nachdem man sich bewusst gemacht und akzeptiert hat, dass die Schmetterlinge im Bauch nicht zurückkehren werden, und beginnt, seinen Partner so zu sehen, wie er/sie wirklich ist.

Datingleben-Tipp: In dieser Phase ist es vor allen Dingen wichtig, konstruktiv zu sein. Vergiss nicht, dass auch du nicht fehlerfrei bist. Die Aufgabe liegt jetzt darin, zuzuhören, Kompromisse einzugehen und deinen Partner so zu akzeptieren, wie er/sie ist.

3. Bekämpfung von Unterschieden

Die dritte Phase der Beziehung ist leider nicht viel besser als die zweite, sondern, auch in dieser Phase wollen beide das letzte Wort haben. Immer wieder verstrickt man sich in Macht-, Revier- und Konkurrenzkämpfe, die oft auf unterschiedliche Wertvorstellungen zurückgehen. Es ist nicht unnormal, seinen Partner ändern zu wollen, ebenso wie man sich immer wieder überlegt, ob eine Trennung nicht doch die bessere Alternative wäre.

Waren wir uns anfangs sicher, den richtigen Partner fürs Leben gefunden zu haben, so sind wir uns jetzt sicher, dass wir den falschen erwischt haben.

Datingleben-Tipp: Um diese Phase zu überstehen bzw. dahinzukommen, wo du deinen Partner so akzeptieren (und lieben) kannst, wie er ist, ist es wichtig, dass du dir deinen eigenen Bedürfnisse bewusst wirst bzw. Verantwortung für dein Leben und dein Glück übernimmst statt Vorwürfe zu machen.

4. Die Machtkämpfe sind vorbei

Spätestens in der vierten Beziehungsphase weiß man genau, wie der andere tickt. Die Machtkämpfe sind vorbei und man beginnt, zu akzeptieren und zu verstehen, dass er bzw. sie sich nicht verändern lässt, trotzdem aber eine Bereicherung sein kann. Man setzt seine Energie stattdessen für die eigene Persönlichkeitsentwicklung ein.

Viele Paare leben sich in dieser Phase auseinander – auch die Verlockung, fremdzugehen, ist groß – während es aber anderen gelingt, das passende Gleichgewicht zwischen „Ich“, „Du“ und „Wir“ zu finden. 

Im besten Fall wächst in dieser Beziehungsphase auch wieder das Interesse an dem Partner und man lernt viele Seiten seines Gegenübers neu kennen. 

Datingleben-Tipp: Überlegt, eventuell zusammen, wo eure Gemeinsamkeiten sind, die ihr zusammen aufbauen und pflegen könnt, und welche Wege ihr alleine gehen solltet.

5. Wahre Liebe

„Alles nimmt ein gutes Ende für den, der warten kann,“ „Harte Arbeit zahlt sich aus“ und so weiter: Die letzte und fünfte Beziehungsphase ist die schönste, tiefste und vertrauteste. Wer hier angekommen ist, kann von wahrer Liebe reden.

Die Beziehung hat alle Höhen und Tiefen erlebt, man kennt seinen Partner durch und durch und fühlt sich bei ihm bzw. ihr Zuhause. Konflikte löst man konstruktiver als bisher und akzeptiert die andere Person in allen Eigenheiten.

Leider aber wird die fünfte Phase immer seltener erreicht. Immer häufiger trennen sich Paaren in den ersten drei Phasen, entweder weil es ihnen an Verständnis und Akzeptanz fehlt oder weil sie fälschlich denken, mit den Schmetterlingen sei auch die Aussicht auf eine glückliche Partnerschaft verschwunden, was aber nicht unbedingt der Fall ist.

Klar, es gibt Menschen, die schlechthin zu unterschiedlich sind, um eine ausgeglichene Beziehung zu führen – oder die Beziehung zerbröckelt aufgrund äußerer Umstände und Ereignisse. Oft lohnt es sich aber, zu bleiben und zu kämpfen. 

Wann sollte ich gehen?

Konflikte und Auseinandersetzungen sind also ein natürlicher Teil jeder Beziehung, aus dem einfachen Grund, dass wir als Menschen grundverschieden sind bzw. unterschiedliche Werte, Einstellungen, Temperamente, Rutinen und Rituale haben. Es ist nicht zu erwarten, dass zwei Menschen unter dem selben Dach leben können, ohne einander auf die Nerven zu gehen.

Wenn dir die Partnerschaft aber mehr Herzschmerz als Freude bereitet und es immer schwieriger wird, mit einander zu kommunizieren, ist es vielleicht an der Zeit, sie zu überdenken. Anzeichen, dass die Beziehung sich dem Ende zuneigt, sind unter anderem

  • Schweigen
  • Keine Freude
  • Keine Intimität und Nähe 
  • Kein Vertrauen
  • Keine Zukunftvisionen
  • Sehnsucht nach dem Singleleben

Wie gesagt: Gibt nicht zu früh auf – aber erkennt auch, wann es Zeit ist, zu gehen.

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